Weil Kinder so schnell wachsen: Hier die Alternativen zum ständigen Kleider-Kaufen
Secondhand ist der Schlüssel: Denn überteuerte, ungenutzte und giftige Kinderkleidung will niemand. Mit Secondhand-Mode kannst du all dies vermeiden. Und neben der Gesundheit deiner Kleinen schont das auch dein Portemonnaie.
Viele Erwachsene mit älteren Geschwistern erinnern sich daran, dass sie die Klamotten ihrer älteren Geschwister auftragen mussten. Nicht jedes Stück gefällt einem da. Ich hatte das Pech, dass ich nur ältere Brüder hatte und manche von deren Klamotten wollte ich überhaupt nicht haben.
Aber natürlich ist es sinnvoll, Kinderkleidung zu vererben, so schnell, wie Kinder da herauswachsen. Denn was heute noch passt, ist morgen schon viel zu klein. Da schont es nicht nur die Umwelt, sondern auch das Portemonnaie, wenn Eltern die Kleidung von Kind zu Kind weiterreichen. Sicher: Weil Kinder zuweilen wild spielen, auf dem Boden, im Dreck oder im Sandkasten herumrutschen, sind manche Lieblingsstücke schon nach kurzer Zeit durchgescheuert oder zerrissen – oder beides. Aber viele Stücke passen eben nur so kurze Zeit, dass es doch oft sinnvoll ist, sie nicht zu entsorgen, sondern sie ein zweites Leben leben zu lassen.
Aber wie?
Am einfachsten ist es, die Kleidung im Freundeskreis herumzureichen, von Kind zu Kind und von dankbaren Eltern zu den nächsten dankbaren Eltern. Glücklich, wer viele Familien kennt, deren Kinder ein bisschen älter sind als die eigenen. Dann geht das Vererben am einfachsten und unkompliziertesten.
Doch vielleicht hast du nicht das Glück, immer passende Kleidung für deinen Nachwuchs von Freunden zu erhalten. Vielleicht haben auch deine Freunde einen anderen Geschmack als du oder zwar Sommer-, aber keine Winterkleider oder keine in der richtigen Grösse. Es gibt viele Gründe, warum es nötig werden kann, dass du dich nach Alternativen umsehen und das ein oder andere Stück dazukaufen musst. Da kann Secondhand-Mode eine Lösung sein.
Secondhand bekommst du oft für wenig Geld hochwertige und wenig getragene Teile – auch so verhilfst du Kinderkleidung zu einer längeren Lebensdauer. Mode, vor allem Fast Fashion, wird oft unter menschenunwürdigen Bedingungen hergestellt. Wer Kleidung länger nutzt, kann den Effekt reduzieren. Zudem erhält auch Kinderkleidung bedenkliche Schadstoffe, aber in Secondhand-Mode ist doch meist schon herausgewaschen.
Gesunde Kinderkleider: Auf was sollst du dich achten?
Wenn du neue Kleidung suchst, macht es Sinn, auf ein paar Dinge zu achten. Nachhaltige Kinder- oder Babykleidung kommt ohne bedenkliche Chemikalien aus, die zuerst die Arbeiter*innen vergiften und dann auf der Haut deines Kindes landen. Die meisten ökologischen Markenfirmen für Kinderkleidung legen Wert auf faire Produktionsbedingungen. Naturfasern wie Baumwolle, Hanf oder Holzfasern (Tencel) schützen zarte Kinderhaut am besten. Schurwolle etwa hat besondere Vorteile: Sie trocknet schnell, Flecken kann man leicht entfernen, sie ist atmungsaktiv, im Sommer kühlt sie, im Winter wärmt sie.
Auf Kunstfasern solltest du sowohl aus Gesundheits- als auch aus Umweltgründen besser verzichten: Winzige Fasern, sogenanntes Mikroplastik, werden daraus ausgewaschen und landen in der Umwelt, letztlich meist im Meer. Wenn du das vermeiden willst, suche nach umwelt- und hautverträglich produzierter Bio-Kleidung und nach sozialen Mindeststandards in der Produktion. Das garantiert zum Beispiel das weit verbreitete GOTS-Siegel.