Outdoor: Im Himmelszelt
Lockt das Fernweh nach Pandemie mit Sonnenschein und Wärme? Aber mehr als ein verlängertes Wochenende liegt nicht drin? Einfach das Zelt packen und an einen See, einen Fluss, eine ruhige Ecke ganz in der Nähe. Und wenns doch ein längerer Trip werden soll? Auch dafür sind Zelte bestens geeignet.
Wir fangen gross an
Es gibt wunderbare Geschichten rund um Familienausflüge mit Zelten – die Nähe, das Organisieren, das Improvisieren. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass beim Raum nicht gespart wird. Nähe ist schön, zu nahe kann nerven. Ganz wichtig: Alle sollten eine Sitzgelegenheit am Tisch haben. Also darauf achten, dass es ein Familienzelt mit Klapptisch im Inneren ist. Und dass mehrere voneinander getrennte Kabinen vorhanden sind. Tut manchmal gut, wenn man nach der erneuten Schlappe im Scrabble mal ein bisschen Distanz zur Siegerin hat.
Permament mobil
Nichts Schöneres als ein solides Trekking mit einem kleinen, kompakten Zelt, das beim Tragen nicht aus der Rolle fällt. Zugegeben, Komfort steht hier nicht im Vordergrund. Aber trocken soll es bleiben, genügend Platz muss da sein – und wenn man weiss, dass es Ein-Personen-Zelte gibt, die 490 Gramm wiegen, macht das doch jeden Schritt leichter. (490 Gramm ist in etwa das Gewicht von drei Äpfeln.) Zurück zum Wesentlichen. Worauf du beim Kauf auf jeden Fall achten solltest: dass auch im Zeltinneren Platz für einen kleinen Kocher ist. Es gilt die Faustregel, dass zwischen Flamme und Zeltwand mindestens 50 Zentimeter sein sollten.
Mal ein paar Grundsätze
Zwei Begriffe sind zentral: luftdurchlässig und wasserdicht. Wer darin einen Widerspruch erkennt, liegt richtig. Denn wir reden vom Innen- und vom Aussenzelt. Zuerst zum Innenzelt, das ist uns auch näher. Zumeist besteht es aus Nylon oder Mesh, einem Netzstoff, der aus Polyester oder Nylon hergestellt wird. Mesh ist atmungsaktiv und regelt die Temperatur, es ist generell sehr beliebt als Material im Outdoorbereich. Beim Aussenzelt ist entscheidend, dass kein Wasser eindringt. Dies geschieht in erster Linie durch die Beschichtung – entweder mit Polyurethan auf der Innenseite, was das Material eher «härter» macht. Oder es handelt sich um Silikonbeschichtungen, die das Aussenzelt eher flexibler halten. Und wegen des Eintretens von Wasser: Ein besonderes Augenmerk verdient der Boden, der muss robust und bestens vernäht mit dem restlichen Zelt sein.
Von Kuppeln und Pyramiden
Genug der Chemie. Kucken wir die verschiedenen Typen an. Am geläufigsten ist das Kuppelzelt, quasi der Alleskönner in Sachen Gewicht, Aufbau, Robustheit – und dementsprechend ganz weit oben in der Beliebtheits-Skala. Wer viel Raum sucht, ist mit Tunnelzelten am besten bedient, sie sind auch gut geeignet für Daueraufenthalte – mit Vorzelt, abgeschlossenen Einheiten. Wer gerne Wild-West-Romane liest, sollte ich mal ein Pyramidenzelt anschauen, auch Tipi genannt. Aber Vorsicht: Tipis haben meist nur eine Zeltwand.
Ja, ja, das Wetter
Und dann gibt es noch zwei ganz spezielle Typen: Einerseits das Geodät-Zelt, benannt nach dem Job des Vermessungsexperten. Und tatsächlich sind diese Zelte Experten für extreme Touren und Wetterlagen, mit ihrer Robustheit also vor allem geeignet etwa für alpine Wanderungen oder Ausflüge in den Norden. Andererseits sind da die lustigen Wurfzelte, die nach ihrer Aufbauart benannt sind: Auspacken, in die Luft werfen, zack, schon stehen sie. Angesichts ihrer leichten Bauweise eignen sie sich eher für den sonnenverwöhnten Süden. Allerdings gibt es Wurfzelte nicht in Familiengrösse.
Von der Stange
Was sich direkt nach dem Erwerb eines Zeltes empfiehlt: die Stangen, die das Ganze aufrecht und stabil halten, in Sachen Durchmesser und Dicke genau ausmessen. Denn diese Teile gehen rasch einmal verloren (hektischer Aufbruch, weil Regen naht) oder kaputt (verpasster Aufbruch vor heftigem Sturm). Und mit den richtigen Massen kann Ersatz passend erworben werden, damit das Zelt weiterhin stabil steht und fest im Boden verankert ist. Was bei den Stangen selbst zu beachten ist: Es gibt zwei Typen, Glasfaserstangen sind robuster und kostengünstiger – aber sie sind auch schwerer als Alustangen.
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